Doktorandenschule im CPPS
Die Theoretische Elementarteilchenphysik an der Universität Siegen bildet ein kohärentes Forschungsfeld, eingebunden einerseits in das Center for Particle Physics Siegen (CPPS) in der Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät, andererseits in zahlreiche nationale und internationale Kollaborationen. In diesem Umfeld werden regelmäßig Lehrveranstaltungen angeboten, die sich insbesondere an Promotionsstudenten der Theoretischen Elementarteilchenphysik richten. Das Konzept der Doktorandenschule im CPPS dient dazu, diese Konstellation im Sinne einer nachhaltigen wissenschaftlichen Nachwuchsförderung in eine fokussierte und strukturierte Doktorandenausbildung zu überführen.
Das Forschungsgebiet der Doktorandenschule umfasst das gesamte Profil des Bereiches Theoretische Elementarteilchenphysik, soweit sie durch die Professorinnen und Professoren und Dozentinnen und Dozenten der Schule vertreten wird. Insbesondere sind Schwerpunktthemen die Quarkflavourphysik und effektive Feldtheorien, repräsentiert durch die Projekte der DFG-Forschergruppe FOR 1783. Dazu kommen Forschungsthemen aus der Hochenergie-Colliderphysik und der Physik jenseits des Standardmodells der Elementarteilchenphysik.
Die strukturierte Graduiertenausbildung besteht aus folgenden Bereichen:
- Vorlesungen zur Theoretischen Teilchenphysik I und II im jährlichen Turnus.
Diese grundlegende Vorlesung richtet sich bereits an fortgeschrittene Bachelor- bzw. Masterstudenten im Studiengang Physik der Universität Siegen, ist aber auch für Doktoranden vorgesehen, falls diese von anderen Universitäten insbesondere aus dem Ausland ohne die entsprechenden Grundlagen in die Doktorandenschule aufgenommen werden. - Spezialvorlesungen und Seminare für die Kollegiaten in 2- bis 4-jährigem Turnus:
- Phänomenologie der Elementarteilchenphysik, z.B. Flavourphysik, Quantenchromodynamik, Elektroschwache Wechselwirkung, Physik jenseits des Standardmodells
- Quantenfeldtheoretische Grundlagen, z.B. Quantisierung von Eichtheorien, Effektive Feldtheorie und Renormierungsgruppe, Lie-Gruppen und Darstellungen
- Methodik, z.B. Computeralgebra, Berechnung von Strahlungskorrekturen höherer Ordnung, Monte-Carlo-Simulation, Programmiermethoden in der Elementarteilchenphysik
- Themenspezifische Seminare:
- CPPS-Seminar mit externen Dozenten zu aktuellen Forschungsthemen der theoretischen und experimentellen Elementarteilchenphysik, alternierend mit
- Seminar Theoretische Elementarteilchenphysik im Rahmen der Forschergruppe “Quark Flavour Physics and Effective Field Theories” mit externen und internen Dozenten zu aktuellen Forschungsthemen.
- Graduiertenseminar als wöchentliches informelles Seminar.
Das Seminar soll durch die Vertreter der Kollegiaten in der Dozentenrunde selbst organisiert werden. Es soll den Doktoranden die Gelegenheit geben, den aktuellen Stand ihrer Projekte und Resultate einem weiteren Kreis vorzustellen und zu diskutieren.
Zusätzlich steht den Doktoranden die Möglichkeit offen, weitere Lehrveranstaltungen auf verwandten Gebieten zu besuchen. Insbesondere sind hier Themen der experimentellen Elementarteilchen- und Astroteilchenphysik, der theoretischen Quantenoptik sowie der Mathematik zu nennen.
Besonders qualifizierte Kollegiaten in der Doktorandenschule können durch ein “Kolya-Uraltsev-Stipendium” gefördert werden. Das Stipendienprogramm erinnert an Nikolai Uraltsev, der als international hoch angesehener Wissenschaftler und Experte in der Quantenchromodynamik und Flavourphysik bis 2013 an der Universität Siegen wirkte.